Vor rund 20 Jahren gab es einen verzweifelten Wettbewerb um die Entwicklung eines vielleicht sogar erfolgreichen achtstimmigen Analogsynthesizers: da war der Andromeda von Alesis, der die Firma in neue Dimensionen heben sollte, von Vermona gab es den Mephisto, der wegen Ärger mit dem „Vertrieb“ zuletzt als Prototyp im Schrank geblieben ist und von JoMoX gab es den SunSyn, der an Interaktionsproblemen der digitalen Steuersektion und den Erwartungshaltungen und Gewohnheiten insbesondere amerikanischer Apple-user gescheitert ist und in großen Stückzahlen vom Hersteller zum Update zurück nach Deutschland geholt werden mussten, alles viel schlimmer als nur erfolglos!
Das einzige was einigermaßen verfügbar war und sich neben den diversen digitalen bzw „virtuell analogen“ deutlich billigeren Tastaturgeräten behaupten konnte waren die Geräte von Studio Electronics, soweit ich weiß, sind die aber inzwischen auch eher Geschichte, im mindesten höchst unbequem zu beschaffen und ohne notwendigen europäischen Service.
Nun also geht es wieder los und Japan überholt den Rest der Welt auf der rechten Spur, Prima! Nach dem CS80-Replika, der wieder Aufmerksamkeit für „polyphonic aftertouch“ gebracht hat und das Haken Continuum als sinnvollen Controller für derlei ins Spiel brachte, gibt es jetzt einen echten achtstimmigen Analogsynth der offensichtlich einfach so funktioniert wie man es erwartet ..und obendrein mit eigenen Character sofort verfübar auch in unserer Welt erscheint?
Der Kijimi von Black Corporation kostet entsprechend seiner Klasse rund vier große Scheine, ist schon allein deshalb zwar kein Kassenschlager aber auch kein Experimentalwerkzeug wie der Music Easel oder ein monophones Schweizer Taschenmesser wie der Cwejman S1 (.. für den man durchaus auch sein Geld sinnvoll ausgegeben hätte, wenn es darum ginge=?).
Kijimi ist ein Werkzeug für Tastenspieler, die analoge Synthesizerklänge in druckvollen Versionen polyphon abbilden wollen und diese an Situationen anpassen und damit auch live spielen, eben ein gutes Werkzeug, wie es scheint.
In SchneidersLaden steht er in der Demo mit einem Doepfer Masterkeyboard an Boxen oder auf Kopfhörer spielbar gleich neben dem vorgenannten Deckard’s Dream, hier ein paar Eindrücke….
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